Hiesige und andere Christbäume

Jürg Wirth//Wer hier in der Gegend wohnt, weiss es: Die Gemeinden verkaufen Christbäume, und dann gilt es bereit zu sein. Denn die guten sind schnell weg, und die kleinen bleiben übrig. Wohl haben auch die schöne Weihnachten verdient, aber lieber in der Stube der anderen. Auch deshalb bestellt Andri Arquint, Chef des Forstamtes Samnaun, die Bäume bei einer Forstbaumschule. 42 hat er letztes Jahr verkauft, 2008 waren es noch 70. Lediglich etwa drei waren es, als er Fichten aus dem eigenen Wald feilbot. In Scuol gibt’s gar keine Bäume von der Gemeinde. Die 25 bis 30 Stück, welche sie aus dem Wald holen, dienen dem Schmuck von Kirchen und Plätzen. Von diesen lässt auch Arquint jährlich 5 bis 10 Bäume schneiden, die zwischen 4 und 6 Meter hoch sind.

Dekorationsbäume gibt’s in allen Gemeinden. Valsot stellt sie gerne in die Brunnen, insgesamt etwa 20 Stück. Ansonsten verkaufen sie dort jährlich 60 bis 80 Bäume zu Stückpreisen von 10 bis 15 Franken, vornehmlich Tannen und vereinzelt auch Föhren. Und nein, hinfahren lohnt sich nicht, die bekommen nur die Einheimischen. Im Val Müstair finden rund 120 Bäume den Weg in die dortigen Stuben, die Hälfte davon stammt aus dem Biosfera-Wald, die andere Hälfte aus dem Unterland. Zernez bietet jedes Jahr 150 bis 200 Bäume feil. Die rund 100 Rottannen kommen aus den eigenen Wäldern, die restlichen sind Nordmanntannen aus dem Toggenburg. 

Insgesamt liefern die Gemeinden also rund 450 Christbäume für die hiesigen Stuben.

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