Zählen beim Übernachten

Jürg Wirth

Schäfchen zählen helfe beim Einschlafen, sagt man. Den Touristikerinnen und Touristikern hingegen hilft das Zählen der Übernachtungen, allerdings nicht immer zum Einschlafen.

Im Tourismusjahr 2005/2006 verzeichnete die Region Engadin Samnaun Val Müstair 646'271 Übernachtungen in Hotels und Kurbetrieben, zwei Jahre später waren es gar 716'292, was dann allerdings auch der Höchststand war.

Der gesamte Kanton Graubünden startete mit 5'689'838 Übernachtungen und schaffte es 2007/2008 gar auf 6'210'594, auf diesem Niveau war dann auch «Ende Gelände», höher gings nimmer. Der Anteil der Tourismusregion Engadin Scuol Samnaun Val Müstair am ganzen Kanton beträgt demnach etwa 11 Prozent.

Interessant ist es, die Verteilung der Logiernächte zu betrachten. Denn in der hiesigen Region entfielen sowohl 2005/06 als auch im Spitzenjahr 2007/08 ziemlich genau 48 Prozent der Übernachtungen auf den Winter. Im Sommer kamen also mehr Leute in die Gegend. Im ganzen Kanton ist es genau umgekehrt, sowohl im ersten Jahr als auch zwei Jahre später betrug der Anteil der Übernachtungen im Winter jeweils etwa 55 Prozent.

Im Jahr 2019/20 übernachteten 4'886'016 Personen in ganz Graubünden und hier 548'204.

Gut sah es trotz allem auch letztes Jahr in der Region Engadin Samnaun Val Müstair aus. 542'044 Übernachtungen in Hotels und Kurbetrieben resultierten da, gegenüber 532'364 im Vorjahr. In Graubünden verlief die Entwicklung andersrum: 2020 betrug die Zahl der Übernachtungen 4'769'970, während ein Jahr vorher noch 5'216'016 Personen in den Hotels und Kurbetrieben nächtigten. Dies rührt auch daher, dass vor allem die grossen Destinationen auch auf internationale Gäste setzen, welche letztes Jahr ausgeblieben sind.

Heisst also, die Verantwortlichen des hiesigen Tourismusbetriebes dürften ob der aktuellen Zahlen gut einschlafen können.

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