Mit einer Vorsorgeuntersuchung kann Darmkrebs verhindert oder frühzeitig entdeckt und dadurch meistens geheilt werden. Im Rahmen der «Darmkrebsvorsorge Graubünden» sind alle Frauen und Männer im Alter zwischen 50 und 69 Jahren mit Wohnsitz in Graubünden eingeladen, am Darmkrebsvorsorge-Programm teilzunehmen. «Das Darmkrebsrisiko steigt erst nach dem Alter von 50 Jahren signifikant an», erklärt Prof. Dr. Eike Walter, Gastroenterologe am Ospidal. Mit einer Vorsorgeuntersuchung kann Darmkrebs entdeckt werden, bevor Beschwerden auftreten. «Wird Darmkrebs früh erkannt, ist er in den meisten Fällen heilbar», sagt Walter.
Zwei bewährte Methoden
Untersuchungsmethoden sind der «Blut-im-Stuhl-Test» und die Darmspiegelung. Beim Test wird nach Blut im Stuhl gesucht, welches mit blossem Auge nicht immer sichtbar ist. Das Blut kann von verletzten Polypen oder Tumoren im Dickdarm stammen. «Darmkrebs entwickelt sich fast immer nur aus Polypen», erklärt Walter. Findet der Arzt keine Polypen, kann also mit grosser Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die getestete Person in den nächsten Jahren kein Darmkrebs bekommt. Bei einer Darmspiegelung wird das Innere des Darms mit einer kleinen Kamera betrachtet, welche mit einem Endoskop in den Darm eingeführt wird. Die Kamera überträgt die Bilder des Darms direkt auf einen Bildschirm. Mit dieser Methode lassen sich Darmpolypen und Tumore aufspüren. «Polypen können bei der Darmspiegelung direkt entfernt werden, wodurch verhindert werden kann, dass aus den Polypen Krebs entsteht», erklärt Walter.
Schonend und ungefährlich
Vor der Darmspiegelung muss der Darm von Stuhlresten befreit sein. Dafür muss am Vortag und am Untersuchungstag selbst ein starkes Abführmittel eingenommen und anschliessend viel getrunken werden. «Die Untersuchung wird ambulant durchgeführt und ist schonend und ungefährlich», versichert der Facharzt. Das Risiko von Komplikationen bei einer Darmspiegelung sei klein, Schmerzen gebe es keine. Die Untersuchungen sind von der Franchise befreit und der Teilnehmer oder die Teilnehmerin des Vorsorgeprogramms bezahlt lediglich die zehn Prozent des Selbstbehaltes.
Weitere Informationen unter: www.cseb.ch oder www.vorsorge-gr.ch/de oder www.graubuenden.krebsliga.ch