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Hochalpines Töchterinstitut Fetan - Schulgeschichten 1949 - 1971

Filme und Tonträger werden zunehmend als historisch bedeutende Dokumente wahrgenommen. Oft ermöglichen diese Medien einen direkten Zugang zu lokaler Kultur und Geschichte, so wie auch die historischen Filme aus dem Hochalpinen Töchterinstitut Fetan. Dank dem AV-Medienportal Graubünden werden diese nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Im Archiv des Hochalpinen Instituts Ftan schlummerte lange Zeit eine Sammlung mit 58 Filmrollen, die das Schulleben der Jahre 1949-1971 nahezu lückenlos dokumentieren. Die Schmalfilme wurden vom langjährigen Instituts-Leiter Max Gschwind gedreht, sind in relativ gutem Zustand und akkurat beschriftet. Die insgesamt 20 Stunden Filmmaterial sind nun über das AV-Medienportal Graubünden erschlossen und online zugänglich.

Bedeutung der Filmsammlung Hochalpines Institut Ftan
Der Biologe Dr. Max Gschwind war von 1945 bis 1971 Direktor des damaligen Hochalpinen Töchterinstituts Fetan, seine Frau war für das Internat zuständig. Gschwind war ein grosser Naturfreund und verlegte wenn immer möglich Unterrichtsstunden ins Freie. Seine Tätigkeit hielt er in unzähligen Schwarz-Weiss-Fotos fest, aber auch in 58 Filmen. Als Wissenschaftler beschriftete er sorgfältig all diese Dokumente, die damit einen breiten und vertieften Einblick in den Schulalltag bieten.

Themen sind normale Szenen im Schulzimmer, vor allem aber aus dem Sportunterricht. Hier folgen sich Sequenzen von Skifahren, Rodeln, Eislauf und Eistanz, Tennis und Leichtathletik. Ausserhalb des Schulgeländes sind es Wanderungen, Bergtouren und Skitouren, aber auch weitere Reisen kulturellen Inhalts. Aus dem Schulhaus sind zudem alle Sparten des Alltags vorhanden, also Arbeiten in der Küche, im Büro, im Krankenzimmer, auch im Schulgarten. Besondere Ereignisse während des Schuljahres sind ebenfalls breit dokumentiert, dazu jene beiden Anlässe, zu denen jeweils die Dorfbevölkerung eingeladen war, das Johannisfest und das Adventstheater. Gelegentlich sind Anlässe im Dorf festgehalten, wie der Chalandamarz. Highlights im Schuljahr waren die Kunstwoche im Herbst und zahlreiche Vorträge, Lesungen, Theateraufführungen und Konzerte. Gschwinds Intension war es vermutlich nicht, die Filme dereinst einer grösseren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sondern sie  schulintern zu verwenden. Durch die lückenlose Darstellung gleicher Themen über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg sind aber wertvolle Einblicke möglich in den pädagogischen und gesellschaftlichen Wandel. Genau deshalb sind die Filme interessante Zeitzeugnisse.

Für das Dorf Ftan war der Start zur modernen Feriendestination die Eröffnung von Sesselbahn und Skilift 1970/71, gerade am Ende der geschilderten Filmreihe. Kurz danach wurde die Schule für externe Knaben geöffnet, womit sich das Institut zur regionalen Mittelschule entwickelte, was zahlreiche Änderungen im Schulbetrieb erforderte. Zugang zur Film-Sammlung des Hochalpinen Instituts Ftan gibt es über die Webpage der Kantonsbibliothek Graubünden > AV Portal > Sammlungen > Projekte und Institutionen.

Email info@hif.ch | Telefon 081 861 22 11 | Web www.hif.ch

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