Viele Zahlen für eine lange Leitung

Jürg Wirth

Die Engadiner Kraftwerke haben die Mittel- und Hochspannungsleitung zwischen Pradella und Bever in den Boden verlegt. Hinter dieser profanen Meldung steckt ganz viel Aufwand, der sich am besten mit Zahlen dokumentieren lässt.

Am Anfang stand der Aushub des Grabens für die Kabel. Ca. 80'000 Kubikmeter Erde mussten rausgebaggert werden. 8'000 Lastwagenfahrten waren nötig, um das Material wegzubringen. Die Arbeiter verlegten 180 Kilometer Hochspannungskabel, also 110 Kilovolt und 50 Kilometer Mittelspannungskabel mit 16 Kilovolt. Weil die Kabel nicht endlos sind, sondern zusammengesetzt – gemufft – werden, braucht es Schächte. 71 waren das für die Hochspannung und 155 bei der Mittelspannung. 213 Muffen halten nun die Hochspannungskabel zusammen und 465 die der Mittelspannung. Die grossen Kabelabschnitte sind 800 bis über 1200 Meter lang und die der Mittelspannung 600 Meter. Zudem kamen noch ca. 65 Kilometer Glasfasernetz in den Boden. Die Kabel liegen samt und sonders in Kabelschutzrohren aus Kunststoff, insgesamt 420 Kilometer waren nötig, angeliefert mit 122 Sattelschleppern. Die Schutzrohre wiederum liegen in einer Betonhülle im Boden, wofür 20'000 Kubikmeter Beton nötig waren. 6 Mal führt die Leitung unter dem Inn durch in Stahlrohren, die 2 Meter unter dem Fluss liegen. Zum Einbau musste der Inn jeweils teilweise umgeleitet werden. Die Heli-Bernina flog immer wieder mit 2 Helikoptern pro Tag und dies tagelang. Pro Bauabschnitt waren 80 Arbeiter im Einsatz und 20 Bagger, insgesamt waren es 14 Abschnitte.

Die Kabel- und Bauarbeiten kosteten 50 Millionen Franken.

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