Peter Caviezel war einst Helimechaniker, heute ist er Rettungssanitäter bei der Rega.
Peter Caviezel war einst Helimechaniker, heute ist er Rettungssanitäter bei der Rega. © Meret Kern

Vom Helikoptermechaniker zum Rettungssanitäter bei der Rega

Meret Kern, Jana Mayolani Vom Reparieren zum Retten. Das ist der Alltag von Peter Caviezel. Er arbeitet bei der Rega und rettet täglich Menschen.

Peter Caviezel und die Crew sind gerade auf dem Flugplatz Sameden gelandet. Sie hatten einen Einsatz im Münstertal und haben dabei einen Skitourenfahrer gerettet. Das war zum Glück Routine.

Diese Einsätze gehen Peter Caviezel weniger nah, als wenn Kinder beteiligt sind, was aber zum Glück nur selten vorkommt. Nach solchen schweren Einsätzen mit Kindern bespricht er das Geschehene mit der Crew. Das erleichtert es ihm, alles besser verarbeiten zu können.

Im Helikopter sitzen der Pilot, der Notarzt und Peter Caviezel als Rettungssanitäter. Dies ist die Standardcrew. Wenn es steil in die Berge geht, müssen sie noch einen Bergretter der SAC mitnehmen.

Ihn brauchen sie, wenn sie nicht an den Patienten herankommen. Der Bergretter ist aber nicht bei der Rega angestellt.

Das war Peter Caviezel früher auch nicht. Denn er war nicht immer Rettungssanitäter bei der Rega. Bevor er zu diesem Beruf gekommen ist, hat er in Untervaz bei der Air grischa als Helikoptermechaniker gearbeitet. Dort hat ihn die Rega fasziniert. Somit hat er dann in den 90ern die Ausbildung als Rettungssanitäter gemacht.

Mit Erfahrung zur Rega

Die Ausbildung musste er bei der Ambulanz machen, weil die Rega selber keine Rettungssanitäter ausbildet. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Wenn man danach zur Rega gehen möchte, muss man mindestens 35 Jahre alt sein. Wenn man jünger ist, hat man zu wenig Lebenserfahrung. Bei der Rega darf man keine Risiken eingehen. Reife und Berufserfahrung muss man auch mitbringen. Wenn man Angst vor dem Beruf hat, ist man am falschen Ort. «Man muss nur einen gewissen Respekt haben, aber keine Angst», sagt der Rettungssanitäter Peter Caviezel.

Wenn er keinen Einsatz hat, dann macht er Büroarbeiten oder repariert den Helikopter. Peter Caviezel hat eine Schicht von 24 Stunden. Er muss von 08:00 bis 17:30 in der Basis sein. Danach kann er nach Hause gehen, aber er muss immer einsatzbereit sein. Er darf jedoch nur nach Hause, weil er lediglich 5 bis 6 Minuten Anfahrtszeit hat. Diejenigen, welche einen längeren Arbeitsweg haben, müssen in der Regabasis schlafen. Zwischen 08:00 und 17:30 hat die Crew nach Eingang des Notrufs 3 Minuten Zeit, bis sie in der Luft sein muss. In der Nacht hat sie eine halbe Stunde Zeit bis zum Start.

Seit Corona arbeitet die Crew immer mit Schutzmaske und Handschuhen. Sie muss auch immer wieder Corona-Patienten von einem Spital in das andere transportieren. Das macht sie in voller Schutzkleidung und danach muss der ganze Helikopter desinfiziert werden. Die Patienten selber müssen aber nur eine Maske tragen.

Skitouren und Langlauf

Das Arbeitsgeschehen lässt Peter Caviezel auf der Rega-Basis. So kann er zurück nach Bever zu seiner Lebenspartnerin und das Privat- vom Berufsleben trennen. In der Freizeit macht er selber gerne Skitouren, geht langlaufen und im Sommer wandern und biken. Er mag es gerne, in der Natur zu sein um die Ruhe zu geniessen. Das ist für ihn ein Ausgleich zum oftmals intensiven Arbeitsalltag.

Und wer weiss, vielleicht hat ihm der gerettete Skitourenfahrer bereits ein Dankesschreiben geschickt oder ein Geschenk? Denn die Patienten würden ihnen oft danken und manchmal kämen sie sogar an der Basis vorbei, sagt Caviezel.

Das könnte Sie auch interessieren