Ja, es kann sie geben, sehr vereinzelt und meist bei drohendem Regen: Bauern, die ihre Fahrt nur leicht verlangsamen, wenn sie Wanderer oder Bikerinnen passieren müssen. Die überwiegende Mehrzahl aber verlangsamt die Fahrt, achtet darauf, dass sich die Staubwolke hinter dem Gefährt legt und nimmt Rücksicht auf die anderen Strassenbenützer. Da kommt es dann aber bei den Landwirten nicht so gut an, wenn sich beispielsweise Wanderer trotzdem angewidert abdrehen und gar noch die Hand auf den Mund halten, um sich vor Staub zu schützen. Ein Lächeln und eine kleine Geste des Dankes kommen bei den Chauffeuren viel besser an und motivieren sie auch dazu, sich nächstes Mal gleich zu verhalten. Denn ja, im Sommer ist es meistens trocken, weshalb die Staubentwicklung auf den Strassen stark ist und es ohne praktisch gar nicht möglich ist.
Ein anderes Thema, das bei den Leuten in den Gefährten – da nehme ich mich gar nicht aus – zu heissen Köpfen führen kann, sind die Biker. Ja, es sind leider fast immer Männer. Männer mit etwas grauen Haaren, teilweise immer noch ohne Helm, dafür aber fast immer mit E-Bike. Was sich auf die ganzen Begegnungen nicht vorteilhaft auswirkt. Als sie noch mit einem gewöhnlichen Bike unterwegs waren, wussten sie, dass sie langsamer sind als landwirtschaftlichen Fahrzeuge, fuhren meistens raus und warteten. Diese Erkenntnis fehlt den E-Bikern grösstenteils. Doch grundsätzlich sind die Traktoren und Transporter immer noch schneller als E-Bikes. Anstatt jetzt also den Kampf aufzunehmen und verzweifelt vor dem Heuladewagen herzupedalen, einfach kurz durchatmen, an den Rand fahren und das Gefährt durchlassen. Gerade bei vollen Ladewagen stehen die Landwirte immer etwas unter Druck und wollen so rasch wie möglich mit ihrem Fuder in den Stall und nicht eine gefühlte Ewigkeit hinter übermotivierten E-Bikern herfahren.
Das Ausscheren der Biker honorieren die Chauffeure dafür mit einem freundlichen Lachen und Winken und bei leerem Ladewagen vielleicht sogar mit einem kurzen Schwatz.
Auf dass sich die verschiedenen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer gut verstehen, freundlich zueinander sind und den Sommer in vollen Zügen geniessen können.
