Der Skilehrer fährt hinter dem Dualski und führt diesen.
Der Skilehrer fährt hinter dem Dualski und führt diesen.

Skifahren für alle dank dem Dualski

Jürg Wirth Bereits im dritten Winter bietet die Schweizer Skischule Scuol-Ftan in Zusammenarbeit mit der Stiftung Cerebral Schweiz Dualskis samt Skilehrer zum Mieten an.

Wollen Menschen mit einer Behinderung oder Rollstuhlfahrer mal wieder Pistenspass erleben, so bot sich bis jetzt nur der Monoski an. Allerdings setzte dieser bereits ein gesundes Mass an Fitness, Gleichgewicht und etwas Mut voraus. Anforderungen, die nicht alle gleich stark mitbringen. 

Deshalb haben Stephan Gmür von der TESSVM AG und selbst Rollstuhlfahrer sowie die Schweizer Skischule Scuol-Ftan in Zusammenarbeit mit der Stiftung Cerebral ein neues Angebot erarbeitet. Dualski heisst die Lösung dabei. Dieser sieht etwas aus wie diese Jogging-Kinderwagen, einfach auf Skiern, auf zwei Skiern notabene, deshalb der Name. Der Skilehrer «führt» den Dualski, indem er hinter diesem fährt und ihn steuert. Die Pistensportler auf dem Dualski können sich somit alleine auf das Pistenvergnügen konzentrieren und freuen. Fittere Menschen legen sich in die Kurven und erhöhen den persönlichen Spass dadurch noch mehr, die anderen lassen sich einfach manövrieren, was ihrem Genuss keinen Abbruch tut. 

Der Skilehrer freut sich genauso wie der Dualski-Pilot.
Der Skilehrer freut sich genauso wie der Dualski-Pilot.

Dualski auf Reservation

Auch wenn das Angebot äusserst verlockend klingt, so empfiehlt Stephan Gmür auch aus eigener Erfahrung nicht mehr als zwei, drei Stunden hintereinander Dualski zu fahren. Weil die Passagiere ihre Beine nicht bewegen können, würden diese sehr schnell kalt werden, weiss Gmür.

Wer jetzt den Dualski mal ausprobieren möchte, reserviert diesen vorgängig, damit er auch frei ist. Schliesslich haben die Skischulen nur zwei Stück auf Lager. Die Reservation für den Schlitten ist gratis, der «mitgelieferte» Skilehrer aber wird zum normalen Privatskilehrer-Tarif verrechnet. Dies sind CHF 290.00 für vier Stunden. Rollstuhlfahrer schweben mit der Gondel hoch auf die Motta, können dort, wenn’s sein muss, noch kurz auf die Toilette und nehmen dann Platz im Dualski. Sessel- und Skilifte sind damit problemlos zu meistern, sagt Stephan Gmür. Und los geht’s, und dem barrierefreien Skivergnügen steht nichts mehr im Wege.

Für weitere Informationen und Reservation: www.scuol-ftan.ch

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