Im Rahmen des Projektes «Gesundheitswälder» sollen diverse Angebote an der Schnittstelle zwischen Gesundheit und Tourismus kreiert und Einheimischen, Zweitheimischen und Gästen zugänglich gemacht werden. Das Waldbaden und die Waldtherapie nutzen den Wald, um positive Effekte auf Gesundheit und Wohlbefinden zu erzielen. Waldbaden steht für das bewusste Verweilen im Wald mit dem Zweck, sich zu erholen und die Gesundheit zu stärken. Unter einer Waldtherapie wird ein effizientes, evidenzbasiertes Heilverfahren mit präventiver und therapeutischer Wirkung verstanden. Das Projekt fördert solche Angebote vermehrt. Dabei soll der Zugang zur Ressource Wald als gesundheitsfördernde Massnahme möglichst niederschwellig gestaltet werden, beispielsweise in Form von kostenlosen Schnupperangeboten. Dies ermöglicht das Kooperationsprojekt zwischen der Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG und dem Center da Sandà Engiadina Bassa, wobei zum offiziellen Projektstart weitere Partner wie die Pro Terra Engiadina, das Forstamt und Anbieter*innen beigezogen werden.
Positiv für das Wohlbefinden und darüber hinaus
Aufenthalte im Wald haben nachweislich einen positiven Effekt auf Gesundheit und Wohlbefinden. Sie führen zur Reduktion von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol, haben einen positiven Einfluss auf Herzfrequenz und Blutdruck, regen die Produktion von Killerzellen an und sorgen dadurch für ein verbessertes Immunsystem. Auch wirtschaftlich und sozial betrachtet birgt das Projekt grosses Potenzial. Spannende Arbeitsplätze für gut ausgebildete Personen können gesichert und weiterentwickelt werden. Zudem trägt das Projekt zur regionalen Wertschöpfung bei, indem materielle Komponenten, wo möglich, aus der Region bezogen werden. Das Projekt fördert auch ein ganzheitliches Verständnis für die Bedeutung der Wälder, die als Sauerstofflieferanten, Rohstoffproduzenten und Schutzwälder seit Jahrhunderten eine zentrale Rolle im Leben der einheimischen Bevölkerung spielen. Umso wichtiger ist es, sorgsam mit diesen Multitalenten umzugehen – auch unsere Gesundheit dankt dies.
Erste Schritte zur Realisation
Im Vorlauf zum Projektstart gilt es, das Vorhaben zu finanzieren. Dank der Unterstützung der Gemeinde Scuol konnte der erste Schritt gemacht werden; zudem wurden diverse Stiftungen um Unterstützung angefragt. Treibende Kraft sollen aber schlussendlich diejenigen sein, die die Wälder unserer Region bereits heute schätzen: Einheimische, die schon als Kinder zwischen den goldenen Lärchen Verstecken gespielt haben, Zweitheimische, die bei ihrem ersten Ausflug ins Engadin begeistert waren von den nahezu unberührten Wäldern und Gäste, die immer wiederkommen, um die Ruhe darin zu geniessen. Zur Projektfinanzierung wurde auch ein Crowdfunding eingerichtet, über welches Beiträge in beliebiger Höhe gespendet werden können. Ziel ist es, in den kommenden Wochen mindestens CHF 30‘000 zu sammeln – je mehr zusammenkommt, desto umfangreicher wird das Projekt. Alle, die das Projekt finanziell unterstützen möchten, können dies unter lokalhelden.ch/gesundheitswaelder tun.
