Die Bio-Brote aus Lavin sind sehr gefragt.
Die Bio-Brote aus Lavin sind sehr gefragt. © zvg

Holzofenbrot aus Lavin

Jürg Wirth Das Bäckerpaar Miranda Giacometti und Arthur Thoma in Lavin hat das alte Backhäuschen wieder aktiviert und bäckt ein- bis zweimal pro Woche Brot und Pizza im Holzofen.

Lange stand es einfach so da und diente als Lagerraum – das Backhäuschen von Somchants, einem Dorfteil in Lavin. Vor einigen Jahren liess Arthur Thoma, der zusammen mit seiner Frau Miranda die Bäckerei Giacometti in Lavin führt, das Dach des Häuschens neu eindecken, auch dank eines Beitrags von der Denkmalpflege. Letzten Herbst dann räumten sie gemeinsam das Häuschen aus und beschlossen spontan, den Ofen einzufeuern. Erst mal nur, um zu sehen, wohin sich der Rauch verziehen würde. Und siehe da, er verzog sich dorthin, wo er sollte, in den Kamin. Allerdings erst, nachdem sie den Kamin freigemacht hatten.

Damit war ihre Experimentierlust geweckt und sie begannen mit den ersten praktischen Proben, sprich mit Broten. Das funktionierte, sie steigerten die Menge und mittlerweile backen sie ein- bis zweimal pro Woche je rund 50 Holzofenbrote. Was relativ einfach und durchaus romantisch klingt, ist allerdings Knochenarbeit und diffizil. 

Um 3 Uhr nachts beginnt Arthur Thoma mit dem Einfeuern, das sollte vier bis fünf Stunden vor dem Backen geschehen. Beträgt die Innentemperatur 350 Grad, räumt er die Feuerreste aus dem Ofen. Dass die Temperatur passt, erkennt der Bäcker an der weissen Verfärbung der Decke im Ofen. Die Teiglinge kommen bei 250 Grad in den Ofen, alle in Bio-Qualität. Zuvor platziert er allerdings noch einige Lavasteine im Ofengewölbe. Auf die richtet er ein langes Rohr, durch welches Miranda etwas Wasser giesst, das zischend verdampft. Dampf sorge für eine schöne und gleichmässige Brotoberfläche, weiss Arthur. Immer wieder schichtet er die Laibe etwas um, da der Ofen nicht überall gleich heiss ist. Sind die Brote im Trocknen, heisst durchgebacken, was der Klopftest zeigt, nimmt sie der Bäcker raus, feuert nochmals an und backt nachher noch Pizzas. Diese kann die Kundschaft dann direkt vor Ort verspeisen, in Stücken, wie es sich gehört, oder man kann auf Vorbestellung die ganze Scheibe mit nach Hause nehmen.

Apropos vorbestellen: Auch das Brot sollte man in der Bäckerei vorbestellen. Denn mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass das Laviner Backhäuschen wieder in Betrieb ist.

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