Lukas Henggeler ist einer von zwei Freiwilligen, welche den SNP diesen Sommer bei der Gästebetreuung unterstützen.
Lukas Henggeler ist einer von zwei Freiwilligen, welche den SNP diesen Sommer bei der Gästebetreuung unterstützen. © Fotos: Andrea Millhäusler

«Die Gäste schätzen es sehr, dass jemand da ist»

Andrea Millhäusler Im Schweizerischen Nationalpark (SNP) sind in dieser Saison Freiwillige im Einsatz, die auf den Rastplätzen sensibilisieren, Auskunft geben und auf die Einhaltung der Schutzbestimmungen achten. Es handelt sich um ein Pilotprojekt. Die Bilanz fällt bisher positiv aus.

Zurzeit sind besonders viele Gäste im Engadin unterwegs. Erste Auswertungen der automatischen Zählstellen an den Wanderwegen weisen darauf hin, dass bis Ende Juli mindestens 50 Prozent mehr Besucher im SNP unterwegs waren als im vergangenen Jahr. Besonders auffällig ist die grosse Zahl von Gästen aus der Westschweiz.
Unter ihnen sind viele, welche das erste Mal die Nationalparkregion besuchen. Der «Corona-Sommer» bietet die Chance, zahlreiche neue Gäste für den Nationalpark und die Natur im Allgemeinen zu begeistern. Mit der steigenden Gästezahl wächst jedoch auch der Druck auf die unberührte Natur. Insbesondere die neuen Besucher sind mit den Schutzbestimmungen oft nicht vertraut. Umso wichtiger ist deshalb die Arbeit der Freiwilligen.

Flexibilität und Eigeninitiative
Lukas Henggeler ist einer von zwei Freiwilligen, die dieses Jahr nebst den Parkwächtern sowie den Praktikantinnen und Praktikanten den SNP bei der Gästebetreuung unterstützen. Als regelmässiger Gast des Engadins (er besitzt eine Ferienwohnung) kennt er den SNP bereits sehr gut. Vor knapp einem Jahr wurde der ehemalige Sekundarschullehrer pensioniert. Nun möchte er sich dafür einsetzen, Gäste zu informieren und einen Beitrag zum Naturschutz zu leisten. So hat er beim SNP angefragt, ob er das Team unterstützen könne – was er mittlerweile mit viel Elan tut. Es ist ein hohes Mass an Flexibilität und Eigeninitiative gefragt. Oft weiss Lukas Henggeler erst am Vortag, wo er seinen nächsten Einsatz leisten wird. Ausgerüstet mit einem Fernrohr verbringt er seine Tage auf verschiedenen Rastplätzen im SNP.

Positive Bilanz
Insgesamt ist seine Bilanz sehr positiv. «Die Gäste sind sehr dankbar dafür, dass jemand vom Park da ist, der ihnen mit dem Fernrohr ein Tier zeigen kann, das sie sonst vielleicht nicht gesehen hätten, oder wenn jemand sie über die Schutzbestimmungen und die Idee des Nationalparks informiert», sagt Lukas Henggeler. Grobe Verstösse wie das Mitführen von Hunden oder das Fliegen von Drohnen hat er bisher glücklicherweise wenige erlebt. Oft sind es Hinweise auf das Wegegebot, welche die Besucher meist positiv aufnehmen. Schliesslich fühlt er sich nicht als «Umwelt-Polizist», sondern möchte die Gäste für die Parkidee begeistern und dadurch die unberührte Natur schützen. Ende Saison wird der SNP Bilanz ziehen und über die Weiterführung dieses Projekts entscheiden.

Auf verschiedenen Rastplätzen im Nationalpark gibt er Auskunft und sensibilisiert die Gäste
(hier: Alp Stabelchod).
Auf verschiedenen Rastplätzen im Nationalpark gibt er Auskunft und sensibilisiert die Gäste(hier: Alp Stabelchod). © Fotos: Andrea Millhäusler

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