Dani Högger, Geschäftsführer von Zegg Sport und Mode.
Dani Högger, Geschäftsführer von Zegg Sport und Mode. © zvg

Gekommen um zu bleiben

Jürg Wirth Vor 23 Jahren kam Dani Högger nach Samnaun um eine Saison bei Zegg Sport zu arbeiten. Mittlerweile ist er Geschäftsführer bei Zegg Sport und Mode und fest in Samnaun verwurzelt.

«Ursprünglich komme ich aus Grub im Kanton Appenzell Ausserrhoden – wie Sonja Nef», stellt sich Dani Högger vor. Tatsächlich habe er das Ski-Ass in den Clubrennen der Junioren jeweils geschlagen, erinnert er sich. Schiebt aber nach, dass sie auch vier Jahre jünger sei.

Doch nur das Alter scheint nicht den Ausschlag gegeben zu haben, denn Högger war ein exzellenter Skifahrer und fuhr erfolgreich Rennen in der Juniorenstufe. Die Liebe zum Sport war es denn auch, die den gelernten Koch nach Samnaun führte. «Vor 23 Jahren wollte ich mal eine Saison in einem Sportgeschäft arbeiten, deshalb kam ich zu Zegg Sport in Samnaun.» Es war damals die Geburtsstunde der Carving-Skis und Zegg hatte bereits welche im Sortiment. Weil diese Modelle damals brandneu und vor allem vollkommen unbekannt waren, verfolgte das Geschäft ein spezielles Verkaufskonzept. Die Gäste konnten die Skis direkt auf den Pisten testen, unter kundiger Anleitung von Skiexperte Dani Högger. Am Nachmittag und an testfreien Tagen arbeitete er im Sportgeschäft. Die Tests schienen erfolgreich gewesen zu sein und Högger ein offensichtlich talentierter Sportartikelverkäufer. Jedenfalls suchte Inhaber Olivier Zegg rasch den Kontakt zum motivierten Verkäufer und unterbreitete ihm das Angebot, bei ihnen einsteigen und nach und nach das Sport- und Modegeschäft übernehmen zu können.

Von Hartwaren bis zur Mode

Der Gruber liess sich nicht zweimal bitten und schlug ein. Erst war er nur für die Hartwaren wie Ski, Schuhe oder Rucksäcke zuständig. Dann kam auch die Mode dazu und heute ist er Geschäftsführer von Zegg Sport und Mode. Keinen Tag habe er bisher bereut, resümiert er. Und nie habe er das Gefühl, dass er arbeiten gehen müsse, weil er es eben gerne tut und er sein Hobby Sport zum Beruf machen konnte. Arbeiten heisst bei ihm nicht nur im Büro zu sitzen, Produkte zu bestellen oder Administratives zu erledigen. Nein, Högger steht immer wieder selbst im Laden, obwohl er rund 14 Mitarbeitende hat. Das sei sehr wichtig, denn beim Verkaufen merke er, was die Kunden wünschen und ob seine Produkte gut ankommen.

Und das macht er offensichtlich sehr gut und mit Herzblut. Grossen Wert legt er dabei auf ein Sortiment, das möglichst einzigartig ist. Sie seien eines der ersten Geschäfte gewesen, dass die mittlerweile fast schon legendären ON-Schuhe im Sortiment hatte, erinnert sich Högger. Inzwischen gäbe es da zwar mehrere Verkaufsstellen, doch sie erhielten immer wieder exklusive Modelle. Sowohl bei ON als auch bei anderen exklusiven Marken dürfte auch die Vereinigung PSG helfen, die Högger vor acht Jahren gemeinsam mit neun anderen Geschäften gegründet hat. PSG steht nicht für einen französischen Fussballclub, sondern für Premium Sports Group und mittlerweile gehören 30 Unternehmen zu diesem Netzwerk. Sie alle vereint der Anspruch, höchste Qualität und kompetente Beratung zu bieten. Dazu dienen auch interne Weiterbildungen und Erfahrungsaustausch.

Regionaler Fokus

Früchte dieser Arbeit sind dann beispielsweise Exklusiv-Verträge wie derjenige mit One More, einer Skibekleidungsmarke aus dem Südtirol. Speziell an deren Kleidern ist das System «Appleskin». Das sind speziell behandelte Apfelschalen, von denen es im Südtirol ja einige gibt, die in die Kleider eingenäht werden und dort wirken wie Lederstücke. Damit erfüllen diese Stücke den Nachhaltigkeitsgedanken, welcher auch für Högger, respektive Zegg Sport und Mode immer wichtiger wird, gerade in zweierlei Hinsicht: aus der Region und natürlich.

Noch regionaler arbeitet der Appenzeller nur noch in seiner Freizeit, respektive der Nicht-Arbeitszeit. Denn dann präsidiert er den neunköpfigen Gemeinderat von Samnaun, welcher quasi das Parlament ist. Während der Vorstand, die Exekutive bildet und aus drei Personen besteht. Er fühle sich durchaus integriert in Samnaun und plane eigentlich bis zur Pensionierung und darüber hinaus auch da zu bleiben. Die Rückkehr nach Grub ist also kein Thema, vielleicht höchstens wieder mal für ein Rennen des Skiclubs.

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