Laura Patscheider hilft im familieneigenen Hotel mit, am liebsten hinter dem Buffet.
Laura Patscheider hilft im familieneigenen Hotel mit, am liebsten hinter dem Buffet. © zvg

Die Natur als Kapital für unsere Hotelbetriebe

Laura Patscheider, Ricardo Stupan Lauras Eltern führen das Hotel Bär & Post in Zernez und diejenigen von Ricardo das Hotel Spöl. Beide arbeiten schon tatkräftig in den Betrieben mit, wie sie hier schildern. Das grösste Kapital der beiden Betriebe ist der Schweizerische Nationalpark und die Natur des Engadins.

Der Schnee ist geschmolzen. Langsam erwachen die Wildtiere aus ihrem Winterschlaf. Der Schweizer Nationalpark füllt sich wieder mit Besucherinnen und Besuchern, die die Natur geniessen wollen. Viele Touristen kommen gerne in den Schweizer Nationalpark, um die schöne und unberührte Natur zu geniessen. Der Schweizer Nationalpark ist eine geschützte Wildlandschaft, und das seit mehr als 100 Jahren. Im Park können sich Pflanzen und Tiere frei entwickeln.

Wir vom Hotel Baer & Post und Hotel Spöl profitieren sehr von den Besucherinnen und Besuchern des Schweizer Nationalparks. Es gibt jährlich viele Leute, die das erste Mal in das wunderschöne Naturreservoir kommen und viele, die jedes Jahr zu einer bestimmten Zeit in den Schweizer Nationalpark wiederkommen. Die Gäste können den Park individuell besuchen und durchwandern. Weiter haben sie auch die Möglichkeit, an einer geführten Exkursion teilzunehmen. Auf geführten Wanderungen kann man viel über die Natur vom Schweizer Nationalpark erfahren. Man hat auch die Möglichkeit, Wild zu beobachten. Besonders beliebt ist bei unseren Gästen die Zeit des Bergfrühlings mit den verspielten Murmeltierkindern, den Gamskitzen und den Hirschkälblein. Auch die Vielfalt an schönen Alpenblumen lockt viele Gäste ins Engadin. Manchmal hat man auch das Glück, einem jungen Bartgeier bei seinen ersten Flugversuchen zuschauen zu können. Die absolute Hochsaison ist die Brunftzeit der Hirsche. Während dieser Zeit haben wir sehr viele Gäste in unseren Hotels. Es kommen einzelne Personen, Familien, aber auch Gruppen wie zum Beispiel Schulklassen und Vereine.

Bei prächtigem Wetter sind hunderte von Touristen in unserer schönen Natur unterwegs. Das bedeutet dann auch für unsere Eltern und das ganze Mitarbeiterteam viel Arbeit. Da kommt es immer wieder vor, dass auch wir und unsere Geschwister im Hotelbetrieb mithelfen. Oft sind es nur zwei bis drei Stunden, wo wir unsere Eltern unterstützen.

Hinter dem Buffet oder ...

Am liebsten arbeite ich, Laura, hinter dem Buffet, mit meinem «bap» zusammen. Wir zwei sind ein gut eingespieltes Team. Uns ist es wichtig, dass die Gäste einen schönen Aufenthalt in unserem Hotel und in unserem Restaurant verbringen können. So verwöhnen wir sie zum Beispiel mit einem feinen Essen. Meinen Eltern ist es wichtig, Produkte aus der Region zu kaufen. Mein bap ist selbst nicht nur Hotelier, sondern auch Bauer. Er hat eine Angus-Viehherde. Daher servieren wir unseren Gästen auch Fleisch vom hoteleigenen Bauernhof Chasuot. Besonders beliebt ist das Gericht Bio-Beef-Geschnetzeltes vom Black-Angus-Rind an Rahmsauce, begleitet mit hausgemachten Butterspätzle. Weitere regionale Produkte sind auch die Kartoffeln aus S-chanf vom Bauernhof Gabriel und der Käse aus Müstair und Lavin oder auch Wild aus der Region. Seit zwei Jahren kultivieren wir die Bio-Brau-Gerste für das «Gran Alpin». Daraus entsteht ein naturtrübes Bier. Das Bier «Gran Alpin» verkaufen wir bei uns im Restaurant.

... als Fischlieferant

Ich, Ricardo unterstütze meine Eltern so gut ich kann. Am liebsten liefere ich die Fische, die ich mit meinem Grossvater zusammen fange, in die Küche. Diese bereitet der Koch zu einem feinen Gericht, welches dann den Gästen serviert wird. Ich und mein Grossvater bekommen einen kleinen Anteil, mit dem Geld kaufen wir Fischermaterial. Ich arbeite nicht nur als Fischlieferant, sondern auch am Buffet, das macht mir ebenfalls viel Spass.

Nach einem schönen Tag in der Engadiner Natur können sich unsere Gäste in der Sauna entspannen, eine Massage geniessen oder einfach einen erfrischenden Apéro an der Bar oder auf den Hotelterrassen trinken.

Die Arbeit in einem Hotel ist sehr abwechslungsreich. Der erste Gästekontakt beginnt bei der Zimmerreservation per E-mail oder Telefon, dann folgt früher oder später die Ankunft der Gäste. In der Küche werden Menus geplant, Nahrungsmittel bestellt und feines Essen zubereitet. Im Restaurant werden unsere Gäste von den Servicefachmitarbeitern beraten und verwöhnt mit feinen Speisen und Getränken. Das Team der Raumpflege ist besorgt um das Wohl der Gäste in den Hotelzimmern. Dieses Team besorgt auch die Lingerie der Etagen und die Küchenwäsche. Es gibt noch viele andere Arbeiten, die anfallen und erledigt werden müssen. Ein Hotelbetrieb ist sehr vielseitig und interessant. Es passiert immer etwas Unvorhergesehenes. Wir mögen das Leben in unseren Hotels. – Die Welt kommt zu uns!

Ricardo Stupan vom Hotel Spöl ist oft dafür besorgt, dass die Gäste frische Fische haben.
Ricardo Stupan vom Hotel Spöl ist oft dafür besorgt, dass die Gäste frische Fische haben. © zvg

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