Die Calvenschlacht wurde am 22. Mai 1499 während des Schwabenkrieges ausgetragen, aus der die bündnerischen Truppen unter dem Bündner Hauptmann Benedikt Fontana gegen das habsburgische Heer siegreich hervorgingen. Der Angriff der Eidgenossen war die Antwort auf den feindlichen Überfall auf das Kloster Müstair und den Raubfeldzug im Unterengadin vom Februar des gleichen Jahres.
Die kaiserlichen Truppen versuchten, das Engadin zu kontrollieren, wurden jedoch bei der Engstelle der Calven oberhalb Glurns am Eingang zum Münstertal von den Bündnern überrascht. Die Bündner, kämpferisch erfahren und im Vorteil in der engen Schlucht, durchbrachen die feindlichen Linien und zwangen die Habsburger zur Flucht.
Auf dem Plaz Grond in Müstair versammelte Benedikt Fontana seine Männer, bevor sie ins Feld zogen, und feuerte sie mit dem legendären Schlachtruf an: «Frisch auf, meine Jungen, ich bin nur ein Mann, achtet meiner nicht, heute noch Bündner und Bünde oder nie mehr.» Der Hauptmann verlor bei der Schlacht sein Leben, doch seine Heldentat steht bis heute für Freiheit und Vaterland.
Die Schlacht an der Calven trug wesentlich zum Ausgang des Schwabenkrieges bei und stärkte die Unabhängigkeit der Schweizer Eidgenossenschaft von Habsburg.
Das Calvenschiessen
In Erinnerung an die Schlacht an der Calven findet seit 1927 alljährlich das Calvenschiessen statt. Seit 2016 wird dieser Schützenanlass abwechslungsweise in Davos und Müstair durchgeführt. Das Calvenschiessen ist das einzige historische Schiessen in Graubünden. Es gehört zu den 17 schweizerisch anerkannten historischen Schiessen mit Gedenkfeiern an siegreiche Schlachten unserer Vorfahren. Austragungsort 2025 ist Müstair.