Die Bergbahnen hoffen auf einen regulären Winterbetrieb.
Die Bergbahnen hoffen auf einen regulären Winterbetrieb. © Andrea Badrutt, Chur

Wie halten es die Bergbahnen mit dem Strom?

Jürg Wirth Ob sie nun kommt oder nicht, die Mangellage, ist in aller Munde, und allenthalben werden Massnahmen dagegen gesucht. Wie sieht das bei den Bergbahnen in der Region aus?

Die Bergbahnen Scuol haben auf den kommenden Winter eine Preisanpassung vorgenommen. Im Grundsatz erfahren Tageskarten eine höhere Steigerung als Mehrtages-, Saison- und Jahreskarten. Zudem erhalten Gäste günstigere Konditionen, wenn sie ihr Ticket bei den Bergbahnen online kaufen. Der Ticketshop steht ab dem 1.12.2022 zur Verfügung.

Das Thema «Strom» umfasst zwei Bereiche – die Stromknappheit und die Strompreise, beide müssen differenziert betrachtet werden.

Die Entwicklung des Strompreises betrifft natürlich auch die Bergbahnen Scuol AG. Allerdings haben sie das Glück, dass sie sich nie von der Grundversorgung gelöst haben. Dies trotz der Möglichkeit, als grosser Konsument auf dem freien Markt günstigere Strompreise zu erhalten. Dafür haben die Bergbahnen mit der Energia Engiadina zusammengearbeitet und Lösungen gefunden, welche wirtschaftlich stimmten und dank denen sie sich dem Risiko der variablen Strompreise nicht aussetzen mussten. Deshalb sind die Betriebe aktuell froh, gegenüber anderen Bergbahnen nur relativ moderate Preiserhöhungen akzeptieren zu müssen und mindestens bezüglich dem Strompreis eine gewisse Planungssicherheit zu haben.

Gespannt verfolgen sie hingegen die Entwicklung der Stromverfügbarkeit und machen sich Gedanken, was die verschiedenen Stufen einer Strommangellage bedeuten würden. Für die Wintervorbereitungen gehen die Bergbahnen davon aus, dass diese ohne Einschränkungen verlaufen können. Für die Beschneiung und für den Winterbetrieb der Bergbahnen Scuol AG planen sie aktuell den normalen Betrieb. Sie befassen sich aber mit Szenarien, welche Massnahmen sie im Falle einer Stromknappheit ergreifen könnten. Als Vorbereitung und um eine eventuelle Umsetzung von verordneten Stromsparmassnahmen in die Wege zu leiten und zu kommunizieren, haben sie das Potential verschiedener Massnahmen berechnet. Die Bergbahnen sind bestrebt, Massnahmen zu ergreifen, welche das Angebot für den Gast möglichst wenig beeinflussen. Ein Teil lasse sich mit internen, kleinen Massnahmen decken. Doch überlegen sich die Bergbahnen vor allem, bei welchen Anlagen Einschränkungen (Betriebszeiten, Geschwindigkeiten, etc.) gemacht werden könnten, ohne dass das Pistenangebot vermindert werden muss. Nicht zuletzt auch, um die Diskussionen bezüglich der Leistungserbringung resp. Ansprüche auf Rückerstattungen zu vermeiden.

Entspannt im Val Müstair

Kurt Metz, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit der Bergbahnen Minschuns im Val Müstair, blickt dem kommenden Winter und allfälligen Mangellagen gelassen entgegen. «Zuallererst müssen wir mal Schnee haben», meint er nur halb scherzhaft.

Dann aber seien sie auf der sicheren Seite, da ihr Gebiet nur wenig Strom brauche, weil sie lediglich Skilifte hätten. Und beim Hauptlift haben sie eben einen neuen Motor eingebaut, der im Vergleich zum vorherigen zehn Prozent Strom einspart. Die Preise haben sie in Minschuns ebenfalls leicht erhöht, so kostet die Tageskarte jetzt neu CHF 42.00 anstatt CHF 40.00.

Metz freut sich darüber, dass die Gruppenanfragen bereits gestiegen sind und blickt alles in allem positiv auf den kommenden Winter.

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