Das Gold der «Dunklen Bienen»

Es gibt Wollschweine, Blaue Kartoffeln oder Engadiner Schafe. Ihnen gemein ist, dass dies alles Rassen oder Sorten sind, die vom Aussterben bedroht waren und nun auch dank Pro Specie Rara wieder Auftrieb erhalten. Nebst diesen bekannteren Beispielen gibt’s auch ein ganz kleines Tier, welches mittlerweile ebenfalls eine rare Rasse ist: Die Rede ist von der «Dunklen Biene», auch Mellifera genannt. Doch das war nicht immer so. Nach der letzten Eiszeit besiedelte diese Spezies in Europa das gesamte Gebiet nördlich der Alpen von den Pyrenäen bis zum Ural. Doch nach und nach wurden die dunklen Bienen von den helleren Typen verdrängt. Dies, obwohl die Dunkle Biene unbestreitbare Vorteile hat: So ist sie winterfest, langlebig und sanftmütig und fliegt auch noch bei tiefen Temperaturen – hier in der Gegend sicher kein Nachteil. In der Schweiz kommt die Dunkle Biene vor allem im Kanton Glarus verstärkt vor, weil dieser ein Schutzgebiet ist.

Aber auch im Val Müstair wird die Dunkle Biene gepflegt. Dafür sorgt eine Gruppe von sechs Imkern, unterstützt vom Naturpark Biosfera Val Müstair. So übernimmt der Naturpark beispielsweise die Kosten für Gen-Analysen, um die Zucht der dunklen Biene zu unterstützen. Die dunklen Bienen allerdings, sie sammelten schon bisher die Pollen der Blumen im Val Müstair. Und wie das ihrer Art entspricht, ausgesprochen ausgiebig. 80 bis 100 Völker teilen sich die Arbeit im Val Müstair und jedes Volk sammelt, abhängig von Witterung und klimatischen Bedingungen, 10 bis 20 kg Honig.

 

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