Über Grenzen

Durch die Schweizer Brille betrachtet, liegt die hiesige Region am Rande. Am Rande der Schweiz, weil unmittelbar an der Landesgrenze befindlich und durch hohe Berge vom Rest abgetrennt. Legt man jedoch die Schweizer Brille ab und nimmt eine europäische oder kosmopolitische Sichtweise ein, liegt unsere Region plötzlich inmitten Europas, inmitten einer einzigartigen Landschaft und mit praktisch direktem Anschluss zum Meer, zu italienischen und österreichischen Städten und weiteren Sehenswürdigkeiten, inklusive Wein.

Das Spital Val Müstair in Sta. Maria hat sich nun die Lage zunutze gemacht und ein Abkommen mit dem Nachbarland Italien respektive Südtirol geschlossen, dank dem nun auch die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Taufers zur Behandlung von Notfällen ins Spital nach Sta. Maria dürfen. Tatsächlich ist die Beziehungspflege über die Grenze hinaus im Val Müstair schon lange Tatsache und durchaus für beide Seiten vorteilhaft.

Ebenfalls über Grenzen gingen und gehen die Fränzlis aus Tschlin. Die mittlerweile legendäre Band, die Ende der 80er-Jahre gegründet wurde, lässt sich in kein musikalisches Raster pressen, ausser vielleicht demjenigen der Tanzmusik. Innerhalb dessen aber sind die Gedanken frei und der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Warum es die Fränzlis immer noch gibt und wer genau von den Ur-Fränzlis noch dabei ist, lesen Sie im Portrait über die Musikanten und vor allem Musikantinnen.

Auch die Bergbahnen Scuol kennen sich mit Grenzen aus, in erster Linie mit den finanziellen. Weil sie diese bis anhin kaum je überschritten haben, stehen sie als gesundes Unternehmen da. So gesund gar, dass sie es riskieren können, das in die Jahre gekommene Berghaus auf der Motta mit Restaurant und Werkstatt durch einen Neubau zu ersetzen. Dass das Unternehmen so gesund dasteht, dürfte auch mit dem Verwaltungsratspräsidenten zusammenhängen. Schliesslich ist Andri Lansel Treuhänder und kennt sich aus mit den Finanzen, wie er im Interview dokumentiert.

Schliesslich geht’s auch noch um Briefmarken, Postkarten oder ein Openair-Kino.

Denn auch beim ALLEGRA sind der Vielfalt kaum Grenzen gesetzt.

Viel Vergnügen beim Grenzen überschreiten und beim Lesen wünscht

Jürg Wirth, Redaktor

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