Gabriela Brun freut sich über ihre neuen Praxisräume in Sent.
Gabriela Brun freut sich über ihre neuen Praxisräume in Sent. © Jürg Wirth

Naturheilpraxis in neuen Räumlichkeiten

Jürg Wirth Gabriela Brun ist diplomierte Naturheilpraktikerin und hat eben in Sent neue Räumlichkeiten in einem alten Engadinerhaus bezogen. Das freut nicht nur sie.

Gabriela Brun strahlt vor Freude bei der Begrüssung in ihrer neuen Praxis in Sent. Die Praxis liegt im Erdgeschoss eines alten Engadinerhauses, und bislang teilt sie Räume mit der Physiotherapeutin Genni Ganzoni. Derweil zeigt Brun stolz aufs «Deluxe-Wartezimmer» rechts im Sulèr. Ihr eigenes Büro liegt im hintersten Teil, wo nicht zu viel Sonnenlicht die Bildschirmsitzungen stört. Schräg gegenüber des Büros ist die Küche, wo sie auch Kaffee serviert, und gegenüber vom Deluxe-Warteraum befindet sich ihr Behandlungsraum. Kein gefliestes oder sonstwie steriles Zimmer, das an eine Klinik erinnert, sondern die Stüva des Hauses im Originalzustand. 

Auch wenn das Zimmer nichts mit einer Arztpraxis zu tun hat, eine medizinische Ausbildung hat Brun trotzdem. Praktizieren tut sie aber als Naturheilpraktikerin mit Eidgenössischem Diplom in Homöopathie. Dass sie sich in den wunderbaren Räumen in Sent einrichten konnte, ist dem Zufall oder, besser gesagt, positiver Fügung geschuldet – nicht zum ersten Mal in ihrem Leben. 

Denn begonnen mit der Arbeit hat sie in Muri im Kanton Aargau. Dass sie dann ihren Lebens- und Praxismittelpunkt von Muri nach Scuol verlegte, beruhte auf einem besonderen Ereignis, nämlich dem plötzlichen Tod ihres Hundes. Magenverdrehung sei es gewesen, sagt sie. Also entschloss sie sich, ihr Leben auch etwas zu drehen und statt der einen Woche, wie geplant, deren drei im Engadin zu arbeiten und dafür nur noch eine in Muri. Die Praxis hatte sie damals in Scuol.

Das Engadin, besonders das Unterengadin, habe ihr schon immer gefallen. Früher sei sie mit den Kindern nach Vulpera in die Skiferien gefahren. Dort fiel dann ein weiterer wichtiger Entscheid, der auch eine Folge von vorangegangenen Entscheiden und Ereignissen war. Ursprünglich hat Gabriela Brun als Primarlehrerin gearbeitet. Nach der Babypause von Nicola, ihrem ersten Kind, stieg sie wieder als Lehrerin ein, begann sich aber da schon stark für die Homöopathie zu interessieren und Fachliteratur zu studieren. In den Ferien in Vulpera schliesslich, einige Jahre später, mittlerweile auch mit Rosina, dem zweiten Kind, entschloss sie sich über Nacht, eine Homöopathieausbildung zu absolvieren und meldete sich noch während der Ferien an. 

Hand in Hand mit Schulmedizin

Der Rest ist quasi Geschichte respektive das Leben der Gabriela Brun. Die Ausbildung, zu der eben auch das Studium der medizinischen Grundlagen gehört, hat sie absolviert. Für sie ist denn auch klar, dass Schulmedizin und Alternativmedizin Hand in Hand arbeiten müssen und nicht das eine gegen das andere ausgespielt werden soll. Es gäbe kein Entweder-oder, zum Teil eigne sich die Schulmedizin besser bei einer Behandlung, zum Teil die Alternativmedizin.

Wichtig ist ihr aber auch zu erwähnen, dass sie arbeitet wie der Hausarzt früher. Für die Fallaufnahme führt sie erst ein zweistündiges Gespräch mit den Patient*innen. Nur so könne sie ein Gesamtbild der Menschen erstellen, und dieses wiederum sei wichtig für eine saubere Diagnose. Diese stellt sie beispielsweise bei Frauen mit Wechseljahrbeschwerden, bei Patient*innen mit Burnouts oder Kindern, die häufig krank sind, nebst vielen anderen. Dagegen behandelt sie Patient*innen mit Krebs, Rheuma oder psychischen Störungen nur begleitend zur Schulmedizin. Wobei natürlich auch hier die Grenzen fliessend seien. So behandle sie gegenwärtig einen jungen, an und für sich fitten Mann, dem aber die Fitness plötzlich abhanden gekommen sei. In Gesprächen und Tests machte sie einen Eisenmangel aus, auch bedingt durch eine Corona-Erkrankung und vor allem eine Depression.

Doch Gabriela Brun behandelt und diagnostiziert nicht nur gern, sondern sie teilt auch gern. Zum Beispiel ihre wunderbaren Praxisräumlichkeiten. So hat sie bereits jemanden gefunden, der Entspannungstherapie anbietet. Dann möchte sie vermehrt Vorträge organisieren und ab Herbst findet auch Yoga statt. Auf dass noch mehr Menschen strahlen können bei der Begrüssung.

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