Die Alp Bella ob Samnaun.
Die Alp Bella ob Samnaun. © Dominik Täuber

Von der Alp wieder ins Tal

Jürg Wirth

Am Ende jedes Alpsommers steht der Alpabzug, dies wird auch dieses Jahr so sein. Bei einigen Alpen trifft der Abzug bereits früher ein als üblich, was der grossen Trockenheit in diesem Sommer geschuldet ist. Am Tag des Alpabzugs soll man Hirten und Senninnen nie fragen, ob sie nächstes Jahr wieder auf die Alp kommen. Zu stark sind an diesem Tag die Emotionen.

Monika und Marco Lantschner auf der Alp Bella.
Monika und Marco Lantschner auf der Alp Bella. © Dominik Täuber

Also sollte man dies auch nicht bei Jonas und Simon Zimmermann sowie Selina Rees tun. Die drei jungen Hirt*innen aus Horben bei Freiburg hüteten letztes Jahr sowie diesen Sommer die Alp Bella ob Samnaun. Ihre Vorgänger waren Monika und Marco Lantschner. Mutter und Sohn betrieben die Alp ab 2018. Davor hütete Marco bereits zehn Jahre lang die Mutterkühe auf der Alp, kennt die Weiden also wie seine Hosentasche. Monika arbeitete in einem Lebensmittelgeschäft.

Der Alpsommer beginnt Mitte Juni und dauert normalerweise bis Mitte September. Erst weiden die Milchkühe die Wiesen oberhalb des Dorfes ab, steigen dann langsam hoch, verweilen etwas auf der Alp Trida, bis sie dann schliesslich auf die Alp Bella kommen. Diese liegt auf 2’400 m ü. M. und ist damit eine der höchsten Kuhalpen Europas. Dort beginnt der Tag für die Hirt*innen jeweils mitten in der Nacht, will heissen um 3.00 Uhr. Dann holen sie die Kühe von der Nachtweide, melken und käsen, machen Mittagessen. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Gäste, denn die Alp Bella ist bewirtet. Am Abend melken sie nochmals und fallen dann so gegen 21.00 Uhr müde ins Bett.

Die Tage auf der Alp Bella beginnen sehr früh.
Die Tage auf der Alp Bella beginnen sehr früh. © Dominik Täuber

Die Milch fliesst per Pipeline ins Tal zur Sennerei Samnaun, wo daraus Käse gemacht wird. Diesen gibt es wiederum auf der Alp zu essen, mit Vorliebe auf den dortigen Käseplättchen. So erleben die Alphirt*innen keinen ganz so abgeschiedenen und einsamen Alpsommer, sondern freuen sich auch immer über den Austausch mit den Gästen.

Die Milch fliesst per Pipeline zur Sennerei in Samnaun.
Die Milch fliesst per Pipeline zur Sennerei in Samnaun. © Dominik Täuber
Die Gemeinde Samnaun

Compatsch, Laret, Plan, Ravaisch, Dorf

  • Gästekarte «Alles inklusive» Sommer
  • 250 km signalisierte Wanderwege, über 900 Pflanzenarten
  • Einzige Zollfrei-Oase der Schweiz mit über 40 Shops
  • Erlebnisbad «Alpenquell»
  • Märchenweg auf den Spuren von Murmina & Murmin

samnaun.ch

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