5 Fragen an Carolina à Porta Biner

Alle reden von Goji-Beeren als Superfood, was haben wir da in unserer Region zu bieten? In unserer Region haben wir da sehr viel zu bieten. Allen voran die Berberitze, da sie vom Aussehen her den Goji-Beeren sehr ähnelt, aber nicht verwandt ist. Weiter wachsen im Engadin Vogelbeeren, Schlehen (Schwarzdorn), Sanddorn, Hagebutten, Preiselbeeren, roter und schwarzer Holunder und andere mehr.

Was sind die Stärken der einzelnen Beeren? Wie alle Pflanzen sind auch die Beeren Vielstoffgemische, das heisst, es ist nie nur ein einzelner Stoff für seine Wirkungsweise zuständig. Diese Beeren sind allgemein sehr reich an Vitamin C, bereiten also biologischerweise unseren Körper auf die kalte Jahreshälfte vor, indem sie das Immunsystem anregen und unterstützen. So enthält die Hagebutte 1'250 mg auf 100 g. Eine Orange zum Vergleich kommt lediglich auf 50 mg pro 100 g.

Nun sind die Beeren nur im Herbst frisch, wie hält man sie frisch und wirkungsvoll? Ich persönlich trockne immer diverse Beeren wie Vogelbeeren, Berberitzen, Schlehen oder Hagebutten. Diese dienen mir über den Winter als Knabberessen, für Teezubereitungen oder als Müeslibeigaben. Dann gibt es auch die Möglichkeit, die Beeren zu Saft oder Confi einzukochen. Und zum Beispiel Berberitzen oder Vogelbeeren friere ich auch ein.

Was gibt es noch, ausser Beeren, das man ebenfalls unbedingt essen sollte? Jetzt im Herbst ist auch Samen-Zeit. Statt Chia-Samen zu kaufen, sammle ich diverse Samen von einheimischen Pflanzen wie Brennnessel, Spitzwegerich, Guter Heinrich, und noch viele mehr.

Gibt es etwas, das Sie in den letzten Jahren entdeckt haben und überrascht waren über Geschmack und Wirkung? Mein Favorit ist nach wie vor die Vogelbeere. Nachdem ich damit aufgewachsen bin, dass die Vogelbeere giftig und deshalb unbedingt zu meiden sei, wurde ich eines Besseren belehrt. Die Vogelbeere ist unter anderem reich an Vitamin C, Gerb- und Bitterstoffen. Bei Halsschmerzen sind die Vogelbeeren mein Heilmittel Nummer eins. Entweder kaue ich zwei bis drei getrocknete Beeren oder ich brühe mir daraus einen Tee. Das ist eine Wohltat für den Hals und regt darüber hinaus auch die Verdauung an.

Carolina à Porta Biner betreibt in Jegenstorf bei Bern eine Heilpraxis und bietet im Engadin Wildkräuterwanderungen und -kurse an. https://praxis-aporta.ch
Carolina à Porta Biner betreibt in Jegenstorf bei Bern eine Heilpraxis und bietet im Engadin Wildkräuterwanderungen und -kurse an. https://praxis-aporta.ch © zvg

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