Von kahl bis golden – die Lärche

Die Lärche ist so etwas wie der Wappenbaum des Engadins. Verfärbt sie sich im Herbst golden, erfreut dies das Herz von Touristikern genauso wie dasjenige von Gästen – und Einheimischen. Und auch in Kinderbüchern hat dieser Baum schon Eingang gefunden, so beispielsweise im Jannaiverin. Tatsächlich prägt die Lärche den Waldbestand in unserer Gegend, wie Förster Carlo Bott aus Zernez weiss, und er weiss auch noch so einiges anderes. Auf der Sonnenseite von Brail bis Lavin, so schätzt er, erstreckt sich der Lärchenanteil auf zwei Drittel der Waldfläche, auf der Schattenseite sind es 1/3, ergibt im Schnitt 34 Prozent. Die ältesten Lärchen stammen aus dem Mittelalter und dürften 400 bis 500 Jahre alt sein, Bott hat schon nachgezählt und ist auf über 350 Jahre gekommen. Die höchsten Wipfel grüssen von 35 Meter, die grosse Masse misst 25 bis 30 Meter in der Höhe. Auf ca. 10 Tonnen schätzt er das Gewicht bei den grössten Bäumen und den maximalen Durchmesser, (auf Brusthöhe, ca. 1,20 Metern gemessen) auf 1,50 Meter. Schwieriger ist es, die Anzahl Nadeln pro Baum abzuschätzen, Bott versucht eine Annäherung: Er weiss, dass pro Knospe ca. 20 bis 40 Nadeln in einem Büschel entspringen. Pro 10 cm Zweig nimmt er 10 bis 15 Knospen an, was 375 Nadeln pro 10 cm Ast ergibt. Bei 15 Laufmetern Zweigen ergibt das
56 250 Nadeln pro Ast, und weil ein Baum ca. 50 Äste trägt, wachsen auf einer Lärche ca. 2 812 500 Nadeln.
Und klar, dass Bott ebenfalls auf die Schönheit dieses Baumes hinweist und auch auf deren Nutzen für den Wald, als Schutz vor Lawinen beispielsweise und als Nutz- oder Brennholz.

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