Die Bündner Pärke präsentieren sich im Nationalparkzentrum in Zernez.
Die Bündner Pärke präsentieren sich im Nationalparkzentrum in Zernez. © Hans Lozza, Schweizerischer Nationalpark

Ein Fenster in den Pärke-Kanton Graubünden

Hans Lozza, Schweizerischer Nationalpark Lange war der Schweizerische Nationalpark allein auf weiter Flur. In den letzten Jahren sind nun diverse regionale Naturparks hinzugekommen, vier auch im Kanton Graubünden. Neu präsentieren sich die Bündner Pärke auch im Nationalparkzentrum in Zernez dem Publikum.

Neben dem Schweizerischen Nationalpark (SNP) gibt es im Kanton Graubünden vier regionale Naturpärke: die Biosfera Val Müstair, den Naturpark Beverin, den Parc Ela und den Parco Val Calanca. Der Kanton Graubünden hat zusammen mit den Kantonen St. Gallen und Glarus auch Anteil am UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona. Zudem bilden der SNP, der Regionale Naturpark Biosfera Val Müstair und Teile der Gemeinde Scuol das UNESCO-Biosphärenreservat Engiadina Val Müstair. Gesamthaft umfassen die sieben Pärke mittlerweile rund ein Viertel der Kantonsfläche. Damit ist der Kanton Graubünden schweizweit zum Pärke-Kanton par excellence geworden.

Die verschiedenen Pärke arbeiten unter dem Dach des Vereins Bündner Pärke zusammen. Dieser unterstützt die koordinierte Weiterentwicklung der Pärke in Graubünden. Im Zentrum stehen der Erfahrungsaustausch und die Nutzung von Synergien, der gemeinsame Marktauftritt sowie die Vertretung der Interessen der Bündner Pärke auf kantonaler Ebene. Die Organisation der Bündner Pärke über eine zentrale Koordinationsstelle schafft Effizienz und vereinfacht die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Partnern. Die Umsetzung von gemeinsamen Aktivitäten spart Ressourcen und entlastet die Geschäftsstellen. Finanziert werden die Aktivitäten der Pärke durch Beiträge von Bund, Kanton, Gemeinden und weiteren Partnern.

Auftritt im Nationalparkzentrum in Zernez

Seit der Eröffnung des neu inszenierten Nationalparkzentrums in Zernez am 3. Juni 2023 präsentieren sich die Bündner Pärke im Sonderausstellungsraum mit einer interaktiven Touch-Wand. Die grosse Bündner Karte lädt zum Entdecken der verschiedenen Pärke und deren Attraktionen ein. Grossformatige Bilder und Videos lassen die Gäste eintauchen in die Bündner Pärke-Landschaft. Was verbirgt sich hinter der Glarner Hauptüberschiebung? Welcher ist der grösste Naturpark der Schweiz? In welchem Tal hat Karl der Grosse eine berühmte Klosterkirche gegründet? Wo liegt der viel fotografierte, herzförmige Lago di Calvaresc? In welcher Region liegt das erste hochalpine UNESCO-Biosphärenreservat der Schweiz? Wo bringt der erste solarbetriebene Skilift der Schweiz die Gäste auf den Berg? Oder welcher ist der älteste Park der Alpen? Auf solche und ähnliche Fragen finden die Gäste am Pärke-Modul farbenfrohe Antworten. Sämtliche Inhalte sind in den vier Landessprachen und in Englisch verfügbar. Auf die Kinder wartet eine Station mit Geschichten aus den Pärken. Da nicht alle Pärke über ein eigenes Besucherzentrum verfügen, ermöglicht der gemeinsame Auftritt ausserhalb deren Perimeter einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der Bündner Pärke und erhöht ihren Bekanntheitsgrad.

Die grosse Bündner Karte lädt zum Entdecken der verschiedenen Pärke und deren Attraktionen ein.
Die grosse Bündner Karte lädt zum Entdecken der verschiedenen Pärke und deren Attraktionen ein. © Hans Lozza, Schweizerischer Nationalpark

Die Bündner Pärke sind mittlerweile zentrale Akteure bezüglich Naturschutz, Nachhaltigkeit und regionaler Produkte. Konkret erbringen die Pärke Leistungen in folgenden Bereichen:

  • Sie steigern die regionale Wertschöpfung in den Bereichen des natur- und kulturnahen Tourismus.
  • Sie fördern die Entwicklung und die Vermarktung von Produkten aus der Region.
  • Sie setzen sich für den Erhalt und die Aufwertung der Natur- und Kulturlandschaft ein.
  • Sie steigern mit ihren Projekten die regionale Identität und Vernetzung.
  • Sie vermitteln mit Umweltbildungsangeboten regionales Wissen und fördern die Wertschätzung von Natur und Kultur.
  • Sie spielen eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Regionalentwicklung.
  • Sie sind Vorbildregionen bezüglich Nachhaltigkeit.
  • Sie setzen auf nachhaltige Mobilität.

Die Ausstellung wurde vom Kanton Graubünden finanziert und vom Szenografiebüro Groenlandbasel aus Basel zusammen mit der Geschäftsstelle des Vereins und den Bündner Pärken konzipiert und umgesetzt. Sie steht in den kommenden Jahren den Gästen im Rahmen ihres Ausstellungsbesuchs zur Verfügung.

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nationalparkzentrum.ch

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