Besonders das «Dengeln» von Hand, in Romanisch «batter la fotsch», findet kaum mehr Anwendung. Hierbei wird die Schneide des Sensenblattes mithilfe eines speziellen Hammers und Ambosses so dünn ausgetrieben, bis die Sense rasiermesserscharf ist. Eine von Hand bearbeitete Sense ist einer maschinell bearbeiteten um Welten voraus. Mir ist es wichtig, dass diese Tradition nicht in Vergessenheit gerät. Deshalb halte ich auch Kurse ab.
Ich selbst habe einen Kurs in Chur besucht. Wir waren zehn oder zwölf Teilnehmende. Als alle ihre Sensen dängelten, gab das eine wundervolle Melodie ab und liess mich nicht mehr los! Wenn man mit einer Sense mäht und sie richtig scharf ist, ist das eine Pracht. Ich habe immer noch meinen Grossvater in Erinnerung, bei dem das Mähen auch im fortgeschrittenen Alter mit der Sense so spielerisch und mühelos ausschaute. Heutzutage gibt es kaum mehr Bäuer*innen, die mit der Sense mähen. Schade, es wäre schön, wenn auch Jugendliche wieder die Arbeit mit einer Sense erlernen würden, denn jeder Schnitt ist wie Poesie. Geschärft, oder besser gesagt gewetzt, wird die Sense vor, aber auch während der Mahd mit einem Wetzstein. Dieser wird in einem Wetzsteinfass, gefüllt mit Wasser und ein wenig Essig, am Gürtel mitgetragen. Es gibt zwar eine gewisse Grundtechnik, doch am Schluss finden alle ihre eigene Technik, die zu einer scharf gewetzten Sense führt. Und dann kann es losgehen!