Die Ferienregion Engadin Samnaun Val Müstair bietet eine Vielzahl an Wintersportaktivitäten.
Die Ferienregion Engadin Samnaun Val Müstair bietet eine Vielzahl an Wintersportaktivitäten. © Andrea Badrutt, Chur

Wir und der Wintersport

Jürg Wirth Jetzt ist sie wieder da, die Wintersaison, und mit ihr eine Vielzahl an möglichen sportlichen Betätigungen. Weil man ob des grossen Angebotes leicht die Übersicht verlieren könnte, sorgt das Team von Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair für Abhilfe und stellt die jeweiligen Lieblingssportarten vor.

Sophia Bartolomei, Schneeschuhwandern

Warum betreibe ich diese Sportart?

Auf Schneeschuhen lässt sich die Winterlandschaft abseits der stark frequentierten Pisten in Ruhe erleben. Verglichen mit anderen Wintersportarten kommt man auf den Schneeschuhen der Natur und Tierwelt näher, hat aber auch genügend Zeit, den eigenen Gedanken nachzuhängen. Entgegen der Auffassung mancher ist es ausserdem eine wunderbare Art, sich sportlich zu betätigen.

 

Wie lange mache ich das schon respektive wie bin ich dazu gekommen?

Vor drei Jahren habe ich mit dem Schneeschuhlaufen begonnen und wollte erst mal herausfinden, ob mir diese Sportart gefällt. Als ich im letzten Winter im Rahmen meiner Ausbildung zur Wanderleiterin auch Wintermodule auf den Schneeschuhen absolviert habe, bin ich nun öfters sowohl privat als auch mit Gästen auf Schneeschuhen unterwegs.

 

Was sind die Highlights?

Was mich bei jeder Tour immer wieder aufs Neue fasziniert, ist die veränderliche Schönheit der Winterlandschaft sowie die absolute Ruhe. Wenn dann auch noch die Sonne scheint und die Weitsicht gut ist – was in unserer Region ja oft der Fall ist – ist der Moment perfekt. Ausserdem ist es ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit, die ersten Spuren in die frisch verschneite Landschaft zu ziehen und sich seinen eigenen Weg zu suchen.

 

Weshalb sollten andere es auch ausprobieren?

Schneeschuhlaufen eröffnet einem ganz neue Möglichkeiten, sich in der winterlichen Landschaft fortzubewegen. All denjenigen, die sich der ruhigeren Seite des Winters zuwenden und eine neue Erfahrung in der Natur machen möchten, würde ich eine Schnuppertour sehr empfehlen.

 

Welches sind die künftigen Ziele?

Einen ersten Meilenstein habe ich mit dem Abschluss meiner (Schneeschuh-)Wanderleiter-Ausbildung erreicht. Sowohl in der Schweiz als auch im Ausland gibt es jedoch noch zahlreiche lohnenswerte Tourenziele, dass ich mich gar nicht entscheiden kann, wohin es zuerst gehen soll. Klar ist, dass ich noch sehr lange Schneeschuh laufen möchte.

Sophia Bartolomei ist begeisterte Schneeschuhläuferin und auch als Wanderleiterin unterwegs.
Sophia Bartolomei ist begeisterte Schneeschuhläuferin und auch als Wanderleiterin unterwegs. © zvg

Alice Thomas, Eishockey

Warum betreibe ich diese Sportart? 

Diese Sportart macht mir sehr viel Spass. Ich fühle mich dabei völlig frei, für mich ist es eine sehr gute Ablenkung.

 

Wie lange mache ich das schon respektive wie bin ich dazu gekommen?

Ich spiele jetzt seit neun Jahren Eishockey, das heisst, dass ich mit sieben Jahren angefangen habe zu spielen. Ich bin dazu gekommen, weil mich mein Bruder inspiriert hat, aufs Eis zu gehen. Ins Tor bin ich dann wegen Talina Benderer gegangen. Ich sagte zuerst immer: «Nein, ich gehe sicher nicht mit dieser Ausrüstung aufs Eis», aber dann habe ich es trotzdem versucht, und es gefiel mir super.

 

Was sind die Highlights?

Was mich immer wieder aufs Neue fasziniert ist, dass sich ein Hockeymatch von der einen Sekunde auf die andere komplett ändern kann. Auch wenn man im Rückstand liegt und das Spiel nur noch eine Minute dauert, kann man noch den Ausgleich oder gar den Sieg schaffen, wenn man Vollgas gibt.

 

Weshalb sollten andere es auch ausprobieren?

Weil es sehr viel Spass macht und wir ein super Team samt Trainer haben. Wir als Team haben immer Spass zusammen und können gegenseitig voneinander profitieren.

 

Welches sind die künftige Ziele?

Meine zukünftigen Ziele sind, einmal in der Schweizer Nationalmannschaft mit den Frauen Eishockey zu spielen.

Alice Thomas hütet das Tor bei den Damen des CdH Engiadina und ihr Ziel ist die Nationalmannschaft.
Alice Thomas hütet das Tor bei den Damen des CdH Engiadina und ihr Ziel ist die Nationalmannschaft. © zvg

Roger Kreienbühl, Alpin Ski

Warum betreibe ich diese Sportart? 

Auf den Ski fühle ich mich im Flow, sprich, meine Fähigkeiten stimmen mit den Anforderungen überein. Das Kurven über die Pisten erfordert ein gewisses Mass an Konzentration, ist gleichzeitig aber auch sehr entspannend. Ständig hat man an der frischen Luft ein wunderbares Bergpanorama mit Aussicht vor sich, insbesondere in unserer Ferienregion. Powdern ist aber nichts für mich, ich brauche eine harte Piste unter den Brettern. Würde ich Rennen fahren (wovon ich mit meinem Können aber meilenweit entfernt bin), wäre ich ganz klar in der Slalom-Disziplin zu Hause.

 

Wie lange mache ich das schon?

Genau weiss ich das gar nicht mehr, aber ich bin schätzungsweise mit acht Jahren das erste Mal auf den Ski gestanden.

 

Wie bin ich dazu gekommen?

Mein Vater hat mich und meinen Bruder auf die Piste mitgenommen, und ich habe ganz klassisch in den Skiferien jeweils die Skischule und später dann auch Skilager besucht.

 

Was sind die Highlights?

In meinen jungen Jahren war ich im Skilager oftmals der Langsamste in der schwächsten Gruppe und immer im Pizzastück unterwegs. Doch Übung macht bekanntlich den Meister und ich war überglücklich, als ich dann die Ski endlich parallel halten konnte. Ein weiteres Highlight war die erst vor Kurzem erlangte Erkenntnis, welchen Einfluss die Art des Skis auf das Fahrerlebnis haben kann. Seither habe ich zwei unterschiedliche Paare Ski und fahre viel bewusster.

 

Wieso sollten das auch andere machen?

Im Vergleich zu anderen Wintersportarten ist es nicht ganz so anstrengend und steht mit etwas Techniktraining verschiedenen Alters- und Fitnessstufen offen. Mit der Wahl der Geschwindigkeit und Art der Piste kann man sich seinen Schwierigkeitsgrad individuell zusammenstellen. Das macht die Sportart in meinen Augen massentauglich. Wenn dann noch ein blauer Himmel, die strahlende Sonne und der glitzernde Schnee hinzukommen, dann geniesst man auf Ski einfach einen herrlichen Tag in den Bergen. Und sollte man mal etwas auftanken müssen, ist das nächste Après-Ski bestimmt nicht weit.

 

Welches sind die künftigen Ziele?

Da halte ich es ganz einfach: Abends jeweils müde, glücklich und unverletzt wieder im Tal ankommen.

 

Roger Kreienbühl kann Skifahren allen wärmstens empfehlen.
Roger Kreienbühl kann Skifahren allen wärmstens empfehlen. © Lisa Fürst

Tinetta Thanei, Langlauf

Warum betreibe ich diese Sportart?

Langlauf ist für mich der perfekte Sport, weil ich dazu den ganzen Körper inklusive Kopf brauche. Zum Langlaufen brauche ich Kraft in den Armen und Beinen, eine stabile Rumpfmuskulatur und Ausdauer. Wenn ich will, kann ich den Sport respektive den Einsatz streng gestalten oder das Ganze auch etwas lockerer angehen. Zudem brauche ich beispielsweise nicht so viel Zeit fürs Langlaufen wie fürs Biken. Ich kann gut mal eine oder zwei Stunden auf die Loipe und habe dann trotzdem schon ganz schön gearbeitet.

 

Wie lange mache ich das schon?

Ich war schon als Kind in der Langlauf-JO (Jugendorganisation) und habe dort mit diesem Sport begonnen. Mir hat besonders gefallen, dass wir spielerisch gelernt haben und die Leistung nicht primär im Vordergrund stand.

 

Wie bin ich dazu gekommen?

Familie und Schulkolleg*innen betrieben diesen Sport bereits, also ging ich mal mit in die JO und bin geblieben. Allerdings hatte ich mal einen kleinen Unterbruch, nach der Pubertät bin ich dann aber wieder mit Langlaufen eingestiegen.

 

Was sind die Highlights?

Meine Highlights in letzter Zeit waren der Sieg sowie der zweite Rang am Passlung 2022 respektive 2023 sowie der 9. Rang am Engadiner Frauenlauf 2023.

 

Wieso sollten das auch andere machen?

Weil man dank dem Langlauf in der Natur ist, weil Langlauf dem ganzen Körper guttut und erst noch günstiger ist als Skifahren.

 

Welches sind die künftigen Ziele?

Nach meiner Mutterschaftspause möchte ich wieder stark zurückkommen und beim Engadiner Frauenlauf in Richtung Podest laufen.

Tinetta Thanei möchte nach der Mutterschaftspause stark zurückkommen.
Tinetta Thanei möchte nach der Mutterschaftspause stark zurückkommen. © Dominik Täuber

Sven Berchtold, Skitouren

Weshalb betreibe ich diese Sportart?

Auf Skitouren bin ich bewusst in der Natur. Die Touren sind jeweils auch körperliche Herausforderungen, und es gibt nichts Schöneres als das Gefühl, das ich habe, wenn ich durch den frischen Pulverschnee schwinge. Immer wieder gehe ich auch mal alleine auf Tour, allerdings nur auf einfache und ungefährliche. Aber alleine finde ich noch besser zur Ruhe und kann den Kopf am besten lüften.

 

Wie lange mache ich das schon?

Bewusst begonnen mit Skitouren habe ich erst, seit ich hier im Engadin lebe, also vor drei Jahren. Oft steige ich dann aus dem Skigebiet zum Piz Clünas auf, aber auch die Gegend um Guarda und Ardez gefällt mir sehr. Das Val Tuoi oder die Chamonna Cler sind lohnende Ziele und Tourengebiete.

 

Was sind die Highlights?

Das ist ganz klar, wenn ich quasi vor meinem Haus in Ardez die Ski anziehen kann, dann zur Chamonna Cler und anschliessend zum Piz Cotschen hochlaufe.

 

Wieso sollten das auch andere machen?

Um bewusst in der Natur zu sein. Allerdings muss man die Risiken gut einschätzen können und sich der Gefahr bewusst sein. Ansonsten geht man am besten mit Leuten, die sich auskennen. Skitouren zu machen, ist ganz ein anderes Erlebnis, als auf der Piste Ski zu fahren.

 

Welches sind die künftigen Ziele?

Ich möchte noch viele Touren und Gipfel hier in der Region kennenlernen.

Sven Berchtold liebt Skitouren und die stiebenden Tiefschneeabfahrten.
Sven Berchtold liebt Skitouren und die stiebenden Tiefschneeabfahrten. © Andrea Badrutt, Chur

Jürg Wirth, Curling

Weshalb betreibe ich diese Sportart?

Als ich vor 20 Jahren ins Engadin gezogen bin, habe ich erst zwei Saisons mit dem HC Ardez bei der Seniorenmeisterschaft im Hockey mitgespielt. Allerdings waren wir nicht sonderlich erfolgreich. Da habe ich mich nach einer neuen Sportart umgeschaut und weil mir Eis als Grundlage gefallen hat, bin ich aufs Curling gestossen. Wir haben dann mit Freunden eine Mannschaft gegründet und sogleich bei den ersten Turnieren mitgespielt.

 

Wie lange mache ich das schon?

Mittlerweile spiele ich mindestens 15 Jahre Curling, allerdings nur jeweils eine Woche, nämlich die berühmte «Curlingwoche» im Januar.

 

Welches sind die Highlights?

Spielen wir bei schönem Wetter auf der Sportanlage Trü, ist das jedes Mal ein Riesen-Highlight. Spielen wir aufwärts, also gegen das Gebäude, kann man ab und an etwas die Pistensportler*innen beobachten oder sich Gedanken über die Architektur des neuen Dorfteils oberhalb der Umfahrungsstrasse machen. Spielen wir abwärts, ist man tief beeindruckt bis «geflasht» vom eindrücklichen Panorama mit dem Piz Lischana. Highlights sind aber immer auch wieder die Abendessen mit den Curler*innen und das gesellige Beisammensein, der gute Spirit.

 

Wieso sollten das andere machen?

Open-Air-Curling auf der Sportanlage Trü in Scuol ist ein ganz besonderes Erlebnis, weil man vor der eindrücklichen Bergkulisse der Lischana-Kette spielt. Zudem ist Curling ein toller Teamsport und anstrengender, als es auf den ersten Blick scheinen mag.

 

Was sind die künftigen Ziele?

Einmal möchte ich mit meinem Team noch den «Grond Premi» gewinnen, das wichtigste Curling-Turnier der Saison in Scuol.

Curling ist gemäss Jürg Wirth anstrengender, als es scheint.
Curling ist gemäss Jürg Wirth anstrengender, als es scheint. © Pexels – SHVETS production

Marianne Werro, Après-Ski

Weshalb betreibe ich diese Sportart?

Selbstverständlich mache ich nicht nur Après-Ski, sondern vor allem Langlauf, Skifahren und Schneeschuhwandern. Aber so zwei- oder dreimal pro Jahr gehe ich gerne auch mal in die MarMotta in Scuol zum Après-Ski. Mir gefällt es, unter den Leuten zu sein und es miteinander lustig zu haben. Aber meistens verabschiede ich mich dann irgendwann auf Französisch. Ich laufe dann immer zu Fuss nach Sent zurück.

 

Wie lange mache ich das schon?

Das ist jetzt doch schon länger, aber eben, ich betreibe diese Disziplin eher zurückhaltend.

 

Wie bin ich dazu gekommen?

Vor allem nach der Schneesportshow bietet es sich an, noch in der MarMotta einzukehren. Die Stimmung ist jeweils grossartig.

 

Welches sind die Highlights?

Die Highlights sind sicher, wenn man zusammen mit Freund*innen, Bekannten oder auch Leuten, die man frisch kennenlernt, einen lustigen Abend verbringen kann.

 

Wieso sollten das auch andere machen?

Wegen der gutgelaunten, fröhlichen Gesellschaft: Friede, Freude, Eierkuchen.

 

Was sind die künftigen Ziele?

Dass ich weiterhin lustige Abende in der MarMotta erleben darf.

Marianne Werro schätzt die gute Stimmung beim Après-Ski.
Marianne Werro schätzt die gute Stimmung beim Après-Ski. © zvg

Vera Pungitore, Snowboard

Weshalb betreibe ich diese Sportart?

Auf dem Snowboard, umgeben von der Bergwelt, bin ich im Hier und Jetzt und geniesse. Für mich sind Snowboarden, die Berge und der frische Schnee immer wieder überwältigend. Ich fühle mich dabei frei und tanke so meine Energie auf.

 

Wie lange mache ich das schon?

Seit 21 Jahren.

 

Wie bin ich dazu gekommen?

Seit ich 4 Jahre alt war, stand ich regelmässig auf den Brettern. Unsere Mutter war jede freie Minute mit uns auf der Skipiste. Zum Snowboarden kam ich allerdings erst in der 2. Oberstufe. Im 1. Skilager waren wir als Skifahrerinnen noch 2 Schülerinnen, welche von den coolen Snowboardern ein wenig belächelt wurden. Also entschieden wir uns das Jahr darauf, auch zu den Coolen zu gehören und fingen an zu snowboarden.

 

Welches sind die Highlights?

Da unsere Mutter eine passionierte Skifahrerin und auch Schneesportlehrerin war, hatten wir als Kinder und Jugendliche durch und mit ihr wunderbare Momente der Leichtigkeit im Schnee. Als Unterländerinnen standen meine Schwester und ich verhältnismässig viel auf den Brettern, 3 – 4 Wochen im Jahr konnten wir üben und besuchten die Skischule, Schul- und J+S-Lager, in welchen uns beste Grundlagen vermittelt wurden.

 

Wieso sollten das auch andere machen?

Um einmal zu erleben, was einem der Sport und Lifestyle zurückgibt.

 

Was sind die künftigen Ziele?

Mein Ziel ist es, weitere Jahre gesund und fit auf dem Brett zu stehen und keine weiteren Unfälle mehr zu erleben. Ich möchte mit dem Snowboarden alt werden. Für mich ist es eine riesige Leidenschaft.

Vera Pungitore liebt das Snowboarden.
Vera Pungitore liebt das Snowboarden. © zvg

Das könnte Sie auch interessieren