Das Berliner Alphorn aus dem Val Müstair

Was früher Pfuri, Gorps und Kniri waren, sind heute Anna Maria Bott und Bruno Oswald aus dem Val Müstair. Die drei Erstgenannten machten in den 70er- und Anfang der 80er-Jahre Karriere als Folk-Band mit durchaus auch speziellen Instrumenten wie Gartenschläuchen, Abfallsäcken oder Rüstbrettern.

Gut 50 Jahre später gehen Bott und Oswald mit einer ähnlichen Idee viral. «Berliner Alphorn» nennen sie ihre Instrumente, die tatsächlich klingen wie Alphörner. Wie Alphörner klingen, das wissen die beiden ganz genau, da sie gemeinsam im Alphorn-Ensemble spielen. Im Unterschied zum richtigen Alphorn besteht die Berliner Variante aus einem Mundstück, das in einen Gartenschlauch führt, der wiederum in einem Kessel oder einem Verkehrspylon endet. Also ganz andere Bestandteile als bei der hölzernen Variante. Nichtsdestotrotz ist die klangliche Ähnlichkeit frappant, wie Videos im Netz beweisen. Entwickelt haben sie das Berliner Alphorn für eine Dame aus Berlin, die in Anna Maria Botts B&B zu Gast war, gerne ein Alphorn gehabt hätte, dieses aber nicht bis nach Berlin hätte transportieren können. Mundstück, Schlauch und Kessel oder Pylon finden sich aber garantiert auch in Berlin, womit sie ihr Alphorn nun immer dabeihat.

Mit diesem Instrument ist Anna Maria Bott auf den Geschmack gekommen und kann sich durchaus vorstellen, noch mehr auf den Spuren von Pfuri, Gorps und Kniri zu wandeln und weitere Instrumente aus Dingen zu kreieren, die andere Leute nie dafür einsetzen würden.

Anna Maria Bott und Bruno Oswald gingen mit ihrem «Berliner Alphorn» viral.
Anna Maria Bott und Bruno Oswald gingen mit ihrem «Berliner Alphorn» viral. © zvg

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